Wormbach und das Geheimnis der Tierkreiszeichen

Untersuchungen im Bereich „Pastors Strülleken“

Zwischen den Gebäuden „Walburgahaus“ gebaut 1982 und dem Pfarrhaus befindet sich heute eine eingefasste Quelle. Westlich daneben ein vom gleichen Wasser und dem Wasser des vom südwestlichen Taleinschnittes kommenden Baches gespeister Fischteich. Das gesamte Gelände ist also wasserdurchflutet. Die alte Straße von Wormbach nach Felbecke verläuft direkt vor der Quelle her. Dies ist ebenso die Trasse der „Heidenstraße“. Gerade beim Gebäude der Pfarrei zeigen sich Feuchtigkeitsschäden im Grundmauerbereich. Das gesamte Gelände ist sehr feucht. In diesem natürlichen Delta fließt Wasser aus zwei Quellen zusammen. Im Bereich des Pfarrhauses hat man laut Beschreibung den ersten Kapellenbau in Wormbach lokalisieren können. Datiert wurde der erste Bau etwa auf das Jahr 850. Somit können wir direkt im Delta, umrahmt von zwei Wasserläufen liegend, an der Heidenstraße einen betrachtungswürdigen Ort definieren. Unsere Untersuchung betraf am 1.05.2012 lediglich das nähere Umfeld um die bebauten Zonen herum. Dort ließen sich bisher keine nennenswerten oder markanten unnatürlichen Felder, Punkte oder Feldlinien ausfindig machen. Neben den normalen Gitternetzen oder Verwerfungen treten insbesondere keine weiterlaufenden und richtungsweisenden Besonderheiten auf. Auch Begrenzungen oder Einschlüsse, welche auf Steinsetzungen schließen könnten, haben wir nicht lokalisieren können. Reste von Vorbauten sind wahrscheinlich. Diese Zone wurde mehrfach bebaut. Diese nahe am Ortskern von Alt- Wormbach gelegene Quellzone wird gewiss zu allen Zeiten Einheimischen wie über die Straße Reisenden als Frischwasserquelle gedient haben. Im weiteren Verlauf der Heidenstraße, über den
Bergrücken nahe am Rennefeld vorbei, kommt man erst in Gleidorf wieder an Wasser. Allerdings hier nur an eine Furt durch die Gleier. In der anderen Richtung auf Bracht zulaufend sind es ebenso mehrere Kilometer bis zur nächsten Frischwasserquelle. Daher ist anzunehmen, dass man sich hier mit frischem Quellwasser versorgt und vielleicht auch Rast gemacht hat. Da ein Reisender schnell Gefahr läuft zu dehydrieren, wird eine Wasseraufnahme stets als erfrischend und belebend empfunden. Wie anderenortes auch, sind alle nahe an alten Wegtrassen und Pilgerwegen gelegenen Frischwasserquellen immer schon zweckmäßige und sehr wichtige Orte gewesen. Allein schon aus diesem Umstand heraus macht es auch Sinn, die bauliche Keimzelle Wormbachs in der Nähe dieser Quelle zu suchen. Zudem schenkte man schon immer solchen Quellen aufgrund ihrer natürlichen Wichtigkeit Beachtung. Dass man in ein solches früher gewiss sumpfiges Gelände keine große Kirche bauen konnte ist verständlich. So mussten alle der ersten Kirche oder Kapelle folgenden Bauten an einem anderen Ort mit festem Felsuntergrund errichtet werden. Eine vergrößerte Bebauung von der Quelle aus gesehen wird sich ebenso über den flachen Hang Richtung heutiger Kirche ausgedehnt haben. Ungewöhnlich wäre es gewesen, den ersten Bau einer Kirche auf dem heutigen Standort zu finden. Im schmalen Tal wäre nicht nur aus hygienischen Gründen kein Platz für einen Friedhof nahe der Kirche gewesen. Demnach ist der jetzige Standort der Kirche die erste Wahl, betrachtet man die Landschaftsform.

(Links "Walburgahaus", mitte die Quelle "Pastors Strülleken", rechts Pfarrhaus)

Eine weitere mögliche Wegtrasse der Heidenstraße könnte über Werpe und von Felbecke direkt aufsteigend über das Rennefeld geführt haben. Erst an der Bergspitze von Schmallenberg im Bereich des heutigen Sportplatzes vereinigen sich mehrere parallel laufende Wege miteinander. Leider ist das Gelände durch den Orkan Kyrill im Jahre 2007 erheblich verwüstet worden. Der Großteil der früher tiefen Wegspuren sind heute verlandet. Alleine die Quelle in Wormbach kann als Grund dafür gesehen werden, dass sich hier und nicht anderswo direkt an der alten Hauptverkehrsader weiteres hat entwickeln können.

(Quelle: "Pastors Strülleken")

Ob es ein Ort war, wo eine heilige Quelle verehrt wurde muss offen bleiben. Ob am Pastors Strülleken, im Bereich um die Schule oder am Standort der heutigen Kirche St. Peter und Paul ein Versammlungsort war kann geomantisch nicht rekonstruiert werden. Praktischerweise liegt es dennoch nahe, einen Versammlungsort an eine Hauptwanderroute mit einer markanten Quelle zu legen.

Das letztendlich Wormbach gewiss dieser Quelle am Weg seine Existenz zu verdanken hat, macht viel Sinn.

Weitere Fragen: Die Nachbarschaft

Offen ist die Frage, warum man nach dem Aufblühen des Klosterstandortes Grafschaft in Wormbach eine so große und teure Kirche erbaut hat.&nbsp Zudem es bereits in Berghausen mit St. Cyridakus eine große Kirche (erbaut 1200/1220) gab. Dies lässt sich am wahrscheinlichsten durch das Wahrnehmen damaliger lokaler Interessen erklären. Der Interessierte sei ausdrücklich darauf hingewiesen, sich die Kirche zu Berghausen ebenso näher an zu sehen. Gerade was die Symbolik angeht erkennen wir hier deutlich die Tendenz, etwas mit Anzahl und in Form von Bilddarstellungen aus zu drücken. Die Anzahl, Ausrichtung und Form der in Berghausen befindlichen Bildelemente ist beachtlich. Auch hier erkennt man schnell Strukturen. Ferner haben wir hier eine freie Apsis. Auch hier wurde sehr viel Lapis für die blaue Farbe verwendet. Ebenso war die Kirche zu Berghausen übermalt. 1936 wurden die alten Malereien freigelegt. Betrachten wir dazu den Bauboom von Kirchen im 13ten Jahrhundert alleine in dieser sehr dünn besiedelten Region, so ging es um weit mehr als nur eine Bedarfsdeckung. Vielleicht wurde dies als Ansporn für jeden aufgefasst, etwas noch "besondereres" als der Nachbar zu bauen. Jedoch konzentriert sich die besondere Malerei nach unseren bisherigen Erkenntnissen deutlich auf diese beiden Kirchen in Berghausen und Wormbach.

Vielleicht wird eine Quellensuche durch Fachkundige in vielleicht noch vorhandenen Urkunden und Akten diese Frage näher erklären können.

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